14.09.2023 | 19:37 Uhr | FW-A12-BRANDG | #69/2023
Am Donnerstag, den 14. September 2023, wurde die Feuerwehr Steinach um 19:37 Uhr laut Sonderalarmplan „Brenner Basistunnel“ mittels Pager (Sammelruf) gemeinsam mit den Feuerwehren Matrei am Brenner, St. Jodok-Vals, Fulpmes sowie der Berufsfeuerwehr Innsbruck, der Bezirkszentrale Innsbruck-Land und den weiteren Blaulichtorganisationen zu einem gemeldeten Brandgeschehen in den Brenner Basistunnel (Baulose H41/H51) alarmiert.
Zeitgleich wurden die Feuerwehren Pfons, Gries am Brenner, Schmirn, Schönberg und Mieders mittels Kommando-Schleife von der Leitstelle Tirol alarmiert, um die Einsatzbereitschaft für das Wipp- und Stubaital aufrecht zu erhalten.
Bei Arbeiten im Brenner Basistunnel nahm ein Arbeiter eine Rauchentwicklung sowie einen seltsamen Geruch wahr und meldete dies laut Sicherheitsprotokoll beim entsprechenden BBT-Leitstand.
Der BBT-Leitstand setzte die Leitstelle Tirol von diesem Notfall in Kenntnis, woraufhin der Sonderalarmplan „Brenner Basistunnel“ von der Leitstelle Tirol aktiviert wurde.
Zeitgleich wurden die ca. 40 anwesenden Arbeiter in den Baulosen H41 bzw. dem Nachbarbaulos H51, welche im Untertagebau tätig waren, zum sofortigen Verlassen des Tunnels aufgefordert.
Noch vor Ausrücken der ersten Einsatzfahrzeuge ließ der Einsatzleiter der Feuerwehr Steinach Sirenenalarm für Steinach auslösen.
Umgehend nach Alarmeingang rückte die Feuerwehr Steinach laut Ausrückorder mit KDO, LAST, TLFA, GTLFA, GGF und KLFA zum Einsatzort aus.
Die Feuerwehren Steinach, Matrei am Brenner, St. Jodok-Vals und Fulpmes trafen sich laut Einsatzplan am BBT-Lotsenpunkt Wolf – die Berufsfeuerwehr Innsbruck nahm beim BBT-Lotsenpunkt Ahrntal Stellung.
Bei der Ersterkundung des Einsatzleiters HBI Florian RAFFL im BBT-Leitstand Wolf wurde dieser darüber informiert, dass es im Erkundungsstollen an der Baulosgrenze H41/H51 aus unbekannter Ursache zu einem Brandgeschehen kam.
Laut Erstinformationen konnten alle im Unterbau tätigen Arbeiter den Tunnel verlassen – dies konnte jedoch nicht zu 100% bestätigt werden.
Daraufhin ließ der Einsatzleiter einen SSG-Gerätetrupp zur Erkundung in den Tunnel einfahren, um ein genaues Lagebild vor Ort im Tunnel zu erhalten.
Parallel dazu, fuhr die Berufsfeuerwehr Innsbruck im Erkundungsstollen in Richtung Süden, um ebenfalls eine Erkundung im Tunnel vornehmen zu können.
Gleichzeitig wurde die Einsatzleitung im BBT-Leitstand Wolf sowie die Atemschutzsammelstelle am Vorplatz des BBT-Leitstandes Wolf installiert.
Gemeinsam mit dem Bezirksfeuerwehrinspektor OBR Michael NEUNER und dem Abschnittskommandanten von Wipptal ABI Thomas TRIENDL wurde in der Einsatzleitung eine detaillierte Lageerkundung und -beurteilung durchgeführt.
Nachdem keine durchgehende Funkverbindung zum ersten SSG-Gerätetrupp im Tunnelmeter 7500 hergestellt werden konnte, wurde von der Einsatzleitung ein zweiter SSG-Gerätetrupp als Funkbrücke zum Tunnelmeter 2000 vorgeschickt.
Weiters wurde um 20:40 Uhr die Feuerwehr Hall mit weiteren sechs SSG-Geräten sowie SSG-Trägern nachalarmiert.
Um 21:00 Uhr folgte die Lagemeldung des ersten SSG- Gerätetrupps aus dem Tunnel.
Es wurde eine leichte Verrauchung im Bereich Tunnelmeter 4100 – 4500 gemeldet.
Ein Brandgeschehen sowie Personen konnten glücklicherweise keine vorgefunden werden.
Dabei musste der SSG- Gerätetrupp von Tunnelmeter 4000 bis ca. 7000 einen ca. drei Kilometer langen Fußmarsch pro Richtung zurücklegen, um diese aufschlussreiche Lageerkundung durchführen zu können.
Nachdem bei der Tunnelerkundung der Berufsfeuerwehr Innsbruck im Baulos H51, ausgehend vom Tunnelportal Ahrntal in Richtung Süden, ebenfalls kein Brandgeschehen feststellbar war, wurde der Rückzug aller SSG-Gerätetrupps vom Einsatzeiter angeordnet.
Im Anschluss führte das Baustellenpersonal eine Belüftung im Tunnel mittels Tunnelbewetterung durch.
Der gesamte Einsatz bzw. die Informationen und Entscheidungen der Einsatzleitung wurden durch die Lageführung bzw. durch die Bezirkszentrale Innsbruck-Land vor Ort durch eine umfassende Einsatzdokumentation schriftlich erfasst.
In Absprache mit dem verantwortlichen Baustellenpersonal konnte um 22:00 Uhr die Einsatzstelle an die Bauleitung übergeben und der Einsatz für die alarmierten Einsatzkräfte beendet werden.
Eine Ursachenerhebung wurde durch das Personal der ausführenden Baufirma angeordnet.
Nach dem Aufrüsten/Warten der Fahrzeuge und Gerätschaften konnte die Feuerwehr Steinach gegen 23:00 Uhr, sprich 3,5 Stunden nach Alarmierung, den Einsatz beenden und die Einsatzbereitschaft wiederherstellen.
Die Feuerwehr Steinach möchte sich bei allen beteiligten Einsatzorganisationen für die perfekte und professionelle Zusammenarbeit bedanken!
Im Einsatz:
- Einsatzleiter: HBI Florian RAFFL
- Bezirksfeuerwehrinspektor OBR Michael NEUNER
- Abschnittskommandant Wipptal ABI Thomas TRIENDL
- Kommandant PI Steinach Hans SALCHNER
- Einsatzleiter Rotes Kreuz Aleksandar GUNJIC
- Leiter Rettungsdienst Günther OBOJES
- FF Steinach mit KDO, LAST, TLFA, GTLFA, GGF, KLFA und 33 Frau/Mann
- FF Matrei am Brenner
- FF St. Jodok-Vals
- FF Fulpmes
- Berufsfeuerwehr Innsbruck
- FF Hall
- FF Gries am Brenner (Bereitschaft)
- FF Schmirn (Bereitschaft)
- FF Pfons (Bereitschaft)
- FF Schönberg (Bereitschaft)
- FF Mieders (Bereitschaft)
- Bezirkszentrale Innsbruck-Land
- Polizeistreifen
- Rotes Kreuz Innsbruck Land
Fotos: BFV Innsbruck-Land & FF Steinach