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Böswillige Alarmierung der Einsatzkräfte!

Bericht von ABI Thomas Triendl:
Welche Hintergründe einen Jugendlichen dazu treiben, Einsatzmannschaften ohne Grund zu alarmieren, wird für die meisten unverständlich bleiben.

Die Tragweite einer solchen Tat war dem 16-jährigen Burschen wohl nicht bewusst.
Am 22.02.2009 gegen 16.20 Uhr, setzte der Jugendliche von seinem Handy aus einen Notruf bei den Raffl-Bergliften in Steinach am Brenner ab und teilte dabei mit, dass er sich "einen Hax`n gebrochen habe" und im Wald liege. Das Gespräch wurde darauf vom Anrufer sofort abgebrochen.

Eine Telefonnummer schien bei der Kasse der Raffl-Berglifte nicht auf.
Damit wurde eine großangelegte Suchaktion in Gang gesetzt.
Der Betriebsleiter, Herr Florian RAFFL, verständigte sofort telefonisch die Polizeiinspektion Steinach.
Zeitgleich veranlasste Herr Raffl die Verständigung der Leitstelle Tirol und ersuchte um Alarmierung der Bergrettung Steinach sowie die Entsendung des Notarzthubschraubers Christophorus 1.

Liftbedienstete und Mitglieder der Pistenrettung Steinach begannen sofort mit der Suche nach dem vermeintlich Verunglückten.
Bergrettungs-Hundeführer und die Freiwillige Feuerwehr Steinach wurden zur Unterstützung zusätzlich alarmiert. Über die Rückrufdatenerfassung konnte der Besitzer des Handys ausgeforscht werden.
Während sich die Hilfsmannschaften um seine Rettung bemühten und die Gegend nach ihm absuchten, hielt er sich in einem Kino in Innsbruck auf, wo er in aller Ruhe einen Film ansah.
Bei der Einvernahme gab er zu, aus Langeweile den Notruf abgesetzt zu haben.
Die Mutter des jungen Mannes fiel aus allen Wolken, als sie von der Tat ihres Sprösslings erfuhr.
Eine Anzeige wegen des Missbrauchs von Notzeichen wird dem Jugendlichen wohl nicht erspart bleiben. Wer für den finanziellen Aufwand dieser Aktion aufkommen muss, wird sich erst zeigen.

Im Einsatz standen folgende Rettungs- und Hilfsorganisationen:

15 Mann des Liftpersonals der Raffl-Berglifte für je 1,5 Stunden
4 Pistengeräte, je 1,5 Stunden
"Sonderfahrt" der Gondelbahn für den Transport der Rettungskräfte von 16:30 bis 17:30 Uhr
12 Mann der Bergrettung Steinach, je 1 Stunde
7 Personen der Pistenrettung Steinach, je 1,5 Stunden
4 Bergrettungs-Hundeführer alarmiert und bereits auf der Anfahrt
30 Mann und 2 Fahrzeuge der Feuerwehr Steinach je 1 Stunde
Notarzthubschrauber C1 - Einsatzdauer 1 Stunde
Polizeiinspektion Steinach mit 2 Beamten und 1 Fahrzeug, je 2 Stunden

Nicht auszudenken, wenn nur ein Teil der eingesetzten Hilfskräfte für einen tatsächlichen Unfall dringend benötigt worden wären!

ELLER Marco

BILDER

  • 22.02.2009